Antrag: Biogasanlage mit „Stromtonne“

Unsere Kreistagsfraktion hat gemeinsam mit unseren politischen Partnern einen Prüfungsantrag gestellt.  Der Rhein-Kreis Neuss soll Mittel zur Verfügung stellen, um die Realisierbarkeit einer Biogasanlage mit dem vorgeschalteten Konzept „Stromtonne“ zu prüfen.

Unser Antrag vom 05. Mai 2022

Antrag für die Sitzung des Planungsausschusses am 09. Juni 2022: Prüfauftrag und Machbarkeitsstudie Biogasanlage

Sehr geehrter Herr Schmitz,

die Fraktionen von CDU, FDP und UWG/Freie Wähler-Zentrum bitten Sie den folgenden Antrag auf die Tagesordnung der Sitzung des Finanzausschusses am 15. Juni 2022 zu setzen.

Antrag

Die antragstellenden Fraktionen bitten den Planungsausschuss wie folgt zu beschließen:

Der Rhein Kreis Neuss stellt Mittel zur Verfügung, um eine Biogasanlage mit dem vorgeschalteten Konzept „Stromtonne“ zu prüfen, und dem Planungs- und Umweltausschuss eine entsprechende Planung zur Realisierung vorzulegen.

Begründung

Die RKN Kompostieranlage in Korschenbroich nähert sich dem Ende der technischen Lebensdauer in wenigen Jahren, hohe Investitionen in Reparaturen stehen schon heute an. Hier ist rechtzeitig zu überlegen, wie man zukünftig den Inhalt der Biotonne und vergleichbare Abfälle im RKN unter den neuesten technischen Erkenntnissen nutzt. Kosten für den Bürger / Kreis sind zu minimieren, wirtschaftlicher und ökologischer Nutzen ist zu maximieren. Vorlaufzeiten durch Bauzeit und Planung sind zu berücksichtigen.

Hierzu schlagen wir das erprobte Konzept der sogenannten „Stromtonne“ vor: In Witten wird eine Biogasanlage erfolgreich mit biologischen Abfällen unter modernsten Vorgaben betrieben. Sortierung, Schreddern, Sieben (Aussondern von Plastik & Fehlwürfe) erzeugen so täglich 10.000 m³ Biogas, was zur Versorgung von 2000 Haushalten CO₂-neutral mit Wärme und Strom ausreicht (13.000 kWh täglich).

Die Anlage besticht durch ihr modernes Design, einfachen Aufbau, geringe Aufstellfläche sowie durchdachte Konzeption, z.B. wird mit dem eigenen erzeugten Strom eigene Aggregate betrieben, sowie geruchsneutraler Dünger für die Landwirtschaft erzeugt. Dieser dient der Landwirtschaft zu neuem Pflanzenwachstum und bindet so C02 – alles lokal, ohne lange Transportwege. Wertschöpfung bleibt im RKN! Vorhandene Sammelsysteme können weiter genutzt werden, wobei eine Ausdehnung auf z.B. Nachbarkommunen oder Industrien zum Gewinn von zusätzlichem Einsatzmaterial zu prüfen ist.

Die Anlage ist in Witten seit Jahren in Betrieb, und bietet daher solide Informationsgrundlage hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, Investitionen / Kosten / Gewinne sowie technischer Zuverlässigkeit, ein entsprechender Vortrag der AHE (Betreiber) der Anlage im PUA ist daher vorzuschlagen.

Die neuen Entwicklungen in Brüssel hinsichtlich EU-Taxonomie sollten auf mögliche Förderungen geprüft werden. Ferner ist das Gesamtvolumen hinsichtlich möglichen Einsatzmaterialien (Privathaushalte, Industrie etc.) im RKN zu prüfen, um eine an das Angebot an Einsatzmaterial optimal angepasste Anlage zu planen, welchen bestmöglichen Output ans C02 neutraler Wärme und Strom gewährleistet.

Neben den offensichtlichen Vorteilen für die Umwelt sowie den wirtschaftlichen Möglichkeiten, ist auch hier die Autonomie der Energieversorgung in den Vordergrund zu stellen: Strom und Wärme aus Quellen vor der Tür sind eine echte Substitution von der heimischen Kohle: Unabhängig von Energieimporten sowie Gas aus Russland.

Link: www.stromtonne.de

 

Mit freundlichen Grüßen